Wir haben keinen Hund - Sein Name ist Kutshe

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Wie der Hund uns erwählt hat

Wie der Hund uns erwählt hat

Erinnerung an eine Besitznahme bei Nacht

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Ralf Westphal
May 01, 2022
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Wie der Hund uns erwählt hat
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Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, da habe ich nachts einen Wolf auf unser Grundstück schleichen sehen. Ich war überrascht und fasziniert. Der Griff zum iPhone, um ihn zu fotografieren, fiel mir in den wenigen Sekunden, da er unter dem Esszimmerfenster vorbeitrottete, nicht ein. Erst hinterher habe ich mir geärgert. Wow! Ein Wolf! Auf unserem Grundstück! Vielleicht kommt er nochmal zurück. So stand ich wenig später da am Fenster und habe gewartet. Natürlich vergeblich.

Und so kann ich euch keinen originalen Eindruck davon geben, wie der Hund zu uns kam. Er war ein Wolfsschemen in der Nacht.

Was wir damals auf Tage hin nicht ahnten: Es war alles ein großes Missverständnis.

Deshalb kann ich euch zumindest eine Anmutung dessen zeigen, was ich in der Nacht gesehen hatte:

Das erste Missverständnis war natürlich, dass ich einen Wolf gesehen hatte. Wie konnte ich darauf überhaupt kommen? Nun, das ist gar nicht so weit hergeholt. Natürlich war der Wunsch Vater des Gedankens, doch die Lage unseres Hauses macht eine solche Sichtung nicht ganz unmöglich.

Wir leben am Rande eines kleinen Ortes in Bulgarien am Fuße des Pirin-Gebirges. Vor unserer Haustür beginnt die Natur eines Nationalparks mit 2900m hohen Gipfeln und ausgedehnten Wäldern. Dort leben Bären und Wölfe.

Dennoch hatte sich keiner auf unser Grundstück verirrt.

Das zweite Missverständnis war, dass ich meine Chance verpasst hatte, den “Wolf” zu fotografieren. Denn wie sich herausstellte, hatte der sich schon auf unserem Grundstück häuslich niedergelassen. Eine Kuhle unter einem Busch zeigte, wo er sich wohl fühlte. Dort war er tagsüber kaum zu sehen. Deshalb dauerte es noch einige Tage, bis wir erkannten, was hier im Busch war: eine Besitznahme.

Ein Hund also. Eine Aneignung. Dass es darum ging, hätte ich im Traum nicht gedacht an dem Abend, als ich vermeinte, einen Wolf im Garten zu sehen. Doch so nahm unser Schicksal seinen Lauf. Der Hund ist zu uns gekommen, um zu bleiben. Wir haben das nicht gewollt. Er wusste wohl nicht, was er damit auslösen würde.

Dass wir nun darüber berichten, ist dem Drängen meiner Ex-Frau Angelika zu verdanken. Sie ist Hundeliebhaberin und ganz neidisch auf unsere Situation: mit Hund in der Natur. Und dann auch noch so ein lieber. Davon wolle die Welt erfahren, meinte sie. Ob ich nicht darüber ein Buch schreiben könne. Dafür gäbe es bestimmt eine Leserschaft.

Über Andreas und meine Erfahrungen mit der “Okkupation” zu schreiben, liegt mir tatsächlich nahe. Schreiben ist mein Beruf als Fachautor in der Softwareentwicklung und darüber hinaus. Doch den Aufwand eines Buches scheue ich derzeit. Ist die Geschichte wirklich so spannend?

Mit diesem Newsletter hingegen fühle ich mich wohl. Der ist unaufwändig. Hier kann ich ohne langen Anlauf kurz und tagesaktuell notieren, was uns widerfährt. Wenn ihr von den Irrungen und Wirrungen, den schönen und frustrierenden Erlebnissen mit dem Hund keine verpassen wollt, dann könnt ihr auch den Newsletter abonnieren.

Es grüßen euch Andrea und Ralf — Hundepartner wider Willen.

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